Im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Görlitz-Kamenz arbeiten subspezialisierte Fachärzte aus beiden Kliniken. Gynäkologen, Urologen, Chirurgen und Palliativmediziner aus Görlitz und Kamenz bieten eine ganzheitliche, fachübergreifende Diagnostik und Therapie an – abgestimmt, vernetzt und aus einer Hand. Betroffene können sich an beiden Klinikstandorten untersuchen lassen. Das Zentrum arbeitet eng mit spezialisierten Physiotherapeutinnen und Pflegekräften zusammen. Bei Bedarf werden weitere ärztliche Partner wie Radiologen oder Gastroenterologen hinzugezogen. Mit zahlreichen Arztpraxen der Region steht das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum in ständiger Verbindung.
„Gemeinsam loten wir aus, was mit Medikamenten und Physiotherapie möglich ist“, sagt Dr. med. Andreas Lammert, Chefarzt der Urologie am Malteser Krankenhaus St. Carolus und Leiter des Zentrums. „Ist eine Operation nötig, sind Methoden der minimalinvasiven Beckenbodenchirurgie schonender und weniger belastend als konventionelle Techniken.“ Das Beckenbodenzentrum ermöglicht, die Erkrankungen bestmöglich, nach dem neuesten Stand der Wissenschaften, zu behandeln und Funktionsstörungen vorzubeugen. Damit kann oft ein wichtiges Stück an Lebensqualität zurückgewonnen werden.
Großer Bedarf in der Region für die Leistungen eines Beckenbodenzentrums
Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft setzt sich seit vielen Jahren bundesweit für die Gründung von Beckenbodenzentren ein, um Erkrankungen des Beckenbodens aus der Tabuzone zu holen. Die Malteser Krankenhäuser St. Carolus und St. Johannes haben diese Idee aufgegriffen, weil der Bedarf dafür in der Region sehr groß ist. Das Malteser Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Kamenz-Görlitz ist neben dem in Pirna das zweite von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zertifizierte Zentrum in Ostsachsen.
Text: Ines Eifler, SZ-Kamenz 28.02.2017